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DORMAGO

Falscher LKA-Beamter lockt Senior in Falle

19.08.2017 / 0:14 Uhr —

Dormagen / Duisburg. Ein dreister Betrug mit anschließendem Raub beschäftigt derzeit die Polizei. Seinen Anfang nahm die perfide Tat am Montag, 14. August. Kurz nach 8 Uhr morgens meldete sich ein vermeintlicher Mitarbeiter des Landeskriminalamtes (LKA) bei einem Duisburger Senior. Der Unbekannte überraschte den älteren Herrn mit detailliertem Wissen zu dessen Vermögensverhältnissen. Er behauptete, das in einem Schließfach deponierte Geld des Duisburgers sei von Kriminellen gegen Falschgeld ausgetauscht worden. In weiteren Gesprächen, unter anderem mit einem angeblichen Oberstaatsanwalt, überzeugten die Betrüger ihr Opfer davon, dass das angebliche Falschgeld zur Untersuchung nach Düsseldorf gebracht werden müsse. Der Senior holte den Bargeldbetrag aus dem Wertfach seines Geldinstitutes und fuhr mit einem Taxi (Fahrtkosten von über 100 Euro) am Dienstag gemäß den Anweisungen der Betrüger zu einem Treffpunkt in Dormagen, wo ein Streifenwagen das Geld in Empfang nehmen sollte.

Doch an dem Übergabeort, auf einem Garagenhof nahe einer Bushaltestelle an der Weilerstraße in Horrem, wartete nicht die Polizei sondern ein Mann, der sich als "Martin" vorstellte und kurz darauf sein Opfer überrumpelte, die Tasche mit dem Geld entriss und weglief. Ein Komplize wartete in einem Fluchtauto auf ihn . Der Raub auf dem Garagenhof ereignete sich gegen 11.30 Uhr. Der überfallene Senior blieb geschockt zurück. Wieder zuhause erstattete er Anzeige bei der Polizei in Duisburg. Zunächst war der Tatort nicht genau bekannt und konnte erst durch Befragung des Taxifahrers ermittelt werden.

Die derzeitigen Ermittlungen führt das Kriminalkommissariat 12 der Polizei im Rhein-Kreis Neuss. Die Fahnder suchen anhand der folgenden Täterbeschreibungen nach den Betrügern und Räubern:

Der Mann, der sich in Dormagen "Martin" nannte, wird als etwa 25 bis 30 Jahre alt, schlank und circa 180 Zentimeter groß beschrieben. Er hatte schwarze, kurze Haare und sprach akzentfrei Deutsch. Sein Erscheinungsbild beschreibt der Senior als "südländisch". Bekleidet war der Unbekannte mit einer Jeans und einem beigen T-Shirt. Er hatte eine Bauchtasche bei sich, in der der Zeuge ein rotes Ausweisdokument (Reisepass, oder ähnlich) zu erkennen glaubte. Der Fahrer des Fluchtwagens (Angaben hierzu liegen nicht vor) war ebenfalls etwa 180 Zentimeter groß aber von korpulenter Statur. Er hatte kurze, brünette Haare und sein Aussehen wurde vom Zeugen als "typisch Deutsch" beschrieben.

Hinweise von möglichen Zeugen, werden unter der Telefonnummer 02131 300-0 erbeten.

Aktuell berichtet die Polizei im Rhein-Kreis Neuss von Betrugsversuchen in Neuss und Meerbusch. Deshalb hier noch einmal der Hinweis: Die Polizei fordert nicht telefonisch dazu auf, Wertsachen oder Bargeld an Boten zu übergeben. Wer dennoch in dieser Art und Weise kontaktiert wird, ist gut beraten, die Nummer 110 zu wählen und den Sachverhalt der "echten" Polizei zu schildern. Pressefotos